Erinnern und Gedenken in der Wetterau

Friedhöfe und Denkmale, Tod und Brauchtum

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Groß-Karben

Evangelische Kirche     Historische Grabsteine an der evangelischen Kirche     Frühmittelalterliche Reihengräber     Friedhof   Jüdischer Friedhof     Stolpersteine    Ereignisse

"War jemand aus der Dorfgemeinschaft gestorben, formierte sich ein stattlicher Leichenzug. Der Pfarrer und der Schulmeister mit seinen Zöglingen gingen voran. Dann folgten der Sarg und die übrige Trauergemeinde. Eine alte Bestimmung verfügte, daß - auch bei alten oder armen Leuten - mindestens ein Viertel der Dorfbewohner zum Begräbnis zu erscheinen hatten. Etwaige Versäumnisse - insbesondere der Nachbarn - wurden bestraft."
Aus: Michel, Heike: Anno dazumal ... Groß-Karbener Sitten und Gebräuche. In: Historische Kommission Stadt Karben (Hg.): Karbener Hefte 11. Beiträge zur Vergangenheit und Gegenwart einer Stadt. Karben 1991, S. 63.


Evangelische Kirche

Lage:  Ecke Burggräfenroder Straße / Westliche Ringstraße

Ehrenmal
(c) Jens Guthmann
Ehrenmal
(c) Jens Guthmann

Das Kriegerehrenmal wurde um 1930 errichtet. Es besteht aus Sandstein und Bruchstein. Außer einer Inschrift in der Friedhofsmauer ist der Pylon mit dem darauf liegenden Löwen das Hauptmotiv. 


Historische Grabsteine an der Kirche

Grabstein
(c) Jens Guthmann
Grabstein
(c) Jens Guthmann
Grabstein
(c) Jens Guthmann
Grabstein
(c) Jens Guthmann
Grabstein des Johann Philipp Petri, Gerichts- und Blutschöffe. Verstorben am 9. Juli 1756 im 76. Lebensjahr. Mit seinen vier Ehefrauen hatte er zusammen neun Kinder und zum Zeitpunkt seines Todes  neun Enkelkinder.Grabstein des am 20. Februar 1720 im Alter von 55 Jahren verstorbenen Johann Heinrich Kötter. Er wurde 1665 in Kloppenheim geboren und hatte offensichtlich sechs Kinder, jeweils drei Söhne und Töchter, die auf dem Grabstein dargestellt wurden. Zwei Kreuze über den Köpfen zweier Söhne zeigen an, dass diese bereits vor ihrem Vater verstarben. Leider ist die Inschrift dieses aufwändig gestalteten Grabsteins nicht mehr zu entziffern.Grabstein für den 13jährigen Johann Adolph Rauch, Sohn des Constantin und der Anna Eleonora Rauch, geb. Eckelin.
Geboren 1695, gestorben1709.

Grabstein
(c) Jens Guthmann
 Detail Grabstein
(c) Jens Guthmann

Frühmittelalterliche Reihengräber
Auf dem heutigen Geländer der Kurt-Schumacher-Schule befanden sich zahlreiche Reihengräber aus der Zeit der Merowinger mit Grabbeigaben aus der Zeit um 450, sowie jüngere Funde aus dem 7. Jahrhundert.
Vgl: Wolf, Dieter: Übersicht über die Geschichte der Karbener Stadtteile. In: Historische Kommission Stadt Karben (Hg.): Karbener Hefte 15.1995 - 25 Jahre Stadt Karben. Karben 1995, S. 8.

Friedhof
Lage: Der Friedhof befindet sich an der Bahnhofstraße, der Eingang zwischen Haingasse und Weingartenstraße.

Jüdischer Friedhof

Lage: Der jüdische Friedhof liegt am Ortsausgang in Richtung Nidderau-Heldenbergen an der Heldenberger Straße und der Lindenstraße / Ecke Röderweg.

Der Friedhof soll um 1870 auf einem älteren Friedhof aufgeschüttet worden sein.


Stolpersteine

Am 04. November 2007 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig vierzehn "Stolpersteine" in Groß-Karben. Die Idee zu diesem Projekt hatte Demnig 1993. Seit 1994 verlegt er die Betonwürfel mit einer Messingplatte vor der letzten Wohnstätte von Menschen, die von den Nationalsozialisten getötet wurden. Auf diesen stehen Namen und Lebensdaten. Bis Oktober 2007 wurden etwa 13.000 Steine in 280 Gemeinden verlegt.  Integraler Bestandteil dieses Projekts ist die Beteiligung von Bürgern, die zum einen durch Spenden aber auch durch Recherchen und Informationen zum Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus aufgefordert sind, das Projekt zu unterstützen.

Weitere Informationen unter www.stolpersteine.com und www.stolpersteine-in-karben.de

Weitere Stolpersteine wurden im April 2008 in Groß Karben und Rendel verlegt.  Bereits im Oktober 2006 wurden Stolpersteine in Bad Vilbel verlegt.

Stolpersteine
(c) Jens Guthmann
Stolpersteine
(c) Jens Guthmann
Stolpersteine
(c) Jens Guthmann
Stolpersteine
(c) Jens Guthmann

Oben links und mitte: Verlegung der Stolpersteine für die drei Schwestern Grünebaum an der Parkstraße 1 in Groß-Karben durch Gunter Demnig.

Unten links und rechts: Die Stolpersteine an der Heldenberger Str. 1 für die Familie Junker.
Stolpersteine
(c) Jens Guthmann

Ereignisse

"Das Eisenbahn-Unglück bei Groß Karben (1907)
Mehr als ein vereinzelter schwererer Vorfall war allerdings das [...] Eisenbahn-Unglück bei Groß-Karben am 28. Januar 1907, das als 'Schwarzer Tag' für die Geschichte der Eisenbahn und besonders für den Bahnhof Groß-Karben bezeichnet wurde. Es geschah in Höhe des Taunusbrunnens und wurde dadurch verursacht, daß für einen aus Frankfurt kommenden Schnellzug das Signal zur Durchfahrt gegeben und anschließend unbefugterweise die Weiche in Richtung Friedberg umgelegt worden war, so daß eine Rangierabteilung mit Güterwagen vorfuhr und das Durchfahrtgleis blockierte (menschliches Versagen); ein Toter, zwei Schwerverletzte und ein schockierendes Bild der Zerstörung waren die grausame Folge, zwei schuldige Bahnbedienstete wurden verhaftet, und selbst nach zwei Tagen harter Arbeit war das Unglücksgleis noch nicht freigeräumt".

Aus: Wolf, Erika: Verkehr durch die Zeiten. In:
Historische Kommission Stadt Karben (Hg.): Karbener Hefte 15.1995 - 25 Jahre Stadt Karben. Karben 1995, S. 133f. Hier ist auch eine Postkarte mit einer Fotografie des Unglücks abgebildet.