Erinnern und Gedenken in der Wetterau
Friedhöfe und Denkmale, Tod und Brauchtum
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Niddatal - Ilbenstadt
Basilika St. Peter und Paul Friedhof Evangelische Kirche (ursprüngliche Grabkapelle)
Basilika St. Peter und Paul (ehemalige Klosterkirche)
Lage: Schlossgasse
Gottfried II. von Cappenberg, ein Adliger aus dem Münsterland, gründete 1123 das Prämonstratenser in Ilbenstadt. Im gleichen Jahr wurde mit dem Kirchenbau begonnen. 1159 wurde die Kirche durch den Mainzer Erzbischof geweiht. Gottfried war 1127 im Alter von 30 Jahren verstorben, 1149 wurde er in die Klosterkirche überführt.
Hochgrab des Hl. Gottfried im Chor
Die Tumbenplatte, die auf gruppierten Säulchen ruht und als Hochrelief die Figur des Hl. Gottfrieds zeigt, stammt vom Ende des 13. Jahrhundert, wurde aber später überarbeitet. Heute befinden sich die Gebeine Gottfrieds unter dieser Platte. Seit der Überführung 1149 bis 1966 befanden sie sich in einem Grab in Höhe des Kanzelpfeilers im Mittelschiff.
Sandsteinepitaph von Probst Johann Bickel im nördlichen Seitenschiff
Vermutlich wurde dieses Epitaph schon zu Lebzeiten des Probstes im Jahr 1588 angefertigt. Dies lässt sich aus dem Chronogramm aus den letzten beiden Zeilen der Inschrift ableiten. Johann Bickel wirkte von 1571-1589 als Probst und verstarb nach dem Totenbuch des Stifts Ilbenstadt am 5. Januar 1597. Im oberen Feld sind zwei Engel zu erkennen, die das Wappen Bickels, zwei gekreuzte Pickel, halten. Hinter dem knieenden Probst ist ein Darstellung Ilbenstadts als Flachrelief zu erkennen. Erhalten ist ebenfalls die Grabplatte von Johann und Philipp Bickel im Außenbereich.
Südliches Seitenschiff
Grabplatte des Propstes Georg Conradi (1611-1635) aus Heldenbergen. Inschrift "Seid bereit, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde". Conradi wurde 1635 von plündernden Soldaten zu Tode gefoltert.
Nördliches Querhaus
Das nördliche Querhaus diente als Adelsbegräbnis.
Wappenepitaph des Baron Friedrich von Hattstein (1719) (Mielke, Heinz-Peter: Die
Niederadligen von Hattstein, ihre politische Rolle und soziale Stellung. Zur Geschichte einer
Familie der mittelrheinischen Reichsritterschaft von ihren Anf¨angen bis zum Ende des
Dreißigj¨ahrigen Krieges mit einem Ausblick bis auf das Jahr 1767. 1977.)
Wappen des Abt Andreas Brand (erhalten ist die Grabplatte im südlichen Querhaus)
Epitaph des Freiherrn Johann Georg (Seifert) von Edelsheim (1723), Assesor und Hofrat in Kurmainz, Landespräsident der Grafschaft Hanau-Münzenberg. Stammvater der freiherrlichen Familie von Edelsheim. Er wurde am 12. Dezember 1673 in den Reichsadelsstand erhoben. Das Epitaph schuf 1719 der Frankfurter Bildhauer Bernhard Schwartzenburger.
(Leichenpredigt im Institut für Genealogie, An der Kreuzheck 14, 60529 Frankfurt, vermutlich hierin das Epitaph als Kupferstich).Südliches Querhaus
Im südlichen Querhaus finden sich vor allem Grabsteine der Ilbenstädter Äbte.
Propst Sebastian Weisbrod (1555-71). Älteste Grabplatte in der Basilika.
Abt Andreas Brand aus Tauberbischofsheim/Düttigheim in Franken (1681-1725). Erbauer der barocken Klosteranlage. Das Epitaph wird Martin Bitterich zugeschrieben.
Abt Jakob Münch aus Rauenthal (1725-1750)
Abt Sebastian Englert aus Miltenberg (1750-1789)
Kanonikus Sebastian Hof(f)mann aus Bönstadt (gest. 1602)
Unter dem Fenster der Grabstein des Gerichtsschreibers Guth aus Ilbenstadt (gest. 1590) Reliquiare in der Kreuzgangnische im südlichen Querhaus
1999 wurden Reliquiare aus dem Barock in einer Nische eingerichtet, die früher der Durchgang zum (1819 abgetragenen) Kreuzgang des Klosters war. Unter den Reliquien befinden sich sechs Schädel, die laut Inschrift von Gefährtinnen der Hl. Ursula stammen.
(c) Jens Guthmann
(c) Jens Guthmann
(c) Jens GuthmannGrabplatten im Außenbereich
Mein Dank gilt Norbert Bewerunge für seine Korrekturen und Ergänzungen.
Literatur: Bewerunge, Norbert: Ilbenstadt (Reihe Große Baudenkmäler Heft 266). München und Berlin 1988 (4. Auflage).
Schwarz, Reinhard: Die Basilika in Ilbenstadt (DKV-Kunstführer Heft 266). München und Berlin 2007 (6. neu bearb. Auflage)
Lage: Friedhofsweg/Alter Weinberg im Nordosten Ilbenstadts.
(c) Jens Guthmann Trauerhalle auf dem FriedhofSandsteintafel am Friedhofsweg
(c) Jens Guthmann
Evangelische Kirche - ursprüngliche Grabkapelle
Die evangelische Kirche ist ein kleiner neugotischer Bau, vermutlich zur Mitte des 19. Jahrhunderts im nordöstlichen Bereich des ehemaligen Klostergartens errichtet. Das Kloster war seit seiner Aufhebung 1803 bis 1921 Eigentum der Grafen von Altleiningen-Westerburg. Diese ließen das Bauwerk ursprünglich als Grabkapelle errichten. Heute nutzt ihn die evangelische Kirchengemeinde Ilbenstadts.